Am Wochenende vom 07. bis 08. August 2021 fanden die ersten praktischen Prüfungen der im Dezember vergangenen Jahres begonnenen Schiedsrichterausbildung statt. Lange mussten unsere Auszubildenden aufgrund der aktuellen Situation auf diese Gelegenheit warten. Nachdem die Teilnehmer die theoretische Prüfung bereits digital über das DHB-Schiedsrichterportal im Laufe des Frühjahres abgelegt hatten, stand nunmehr der praktische Abschluss an.
Jeweils zwei Teams und ein Einzelschiedsrichter stellten sich der Aufgabe, auf dem „Jörg-Stutenbecker-Gedenkturnier“ des SV Blau-Weiß 90 ihre ersten Schritte an und mit der Pfeife zu gehen und stetig praktische Erfahrungen zu sammeln. Keine leichte Aufgabe für unsere Rookies! Die Aufregung war eingangs groß. Nach einer kurzen Besprechung zum Tagesablauf und dem Warmlaufen hatte man jedoch bereits das Gefühl, dass sich alle Teilnehmenden mit der Situation arrangierten. Am Samstag ging es mit zwei weiblichen Gespannen in die erste Runde der praktischen Prüfung. Am Sonntag folgten die beiden männlichen Teams sowie ein Einzelschiedsrichter.
Um allen Beteiligten ein wenig mehr Sicherheit zu geben, wurden sie in den ersten Spielen jeweils von einem erfahrenen Schiedsrichter beim sogenannten Tandempfeifen unterstützt. Hierbei ist es dem Schiedsrichterausschuss gelungen, motivierte Unparteiische aus dem Leistungs- und verschiedenen DHB-Kadern zu gewinnen. Unsere Rookies konnten somit von der Art und Weise der Kommunikation und des Auftretens, aber auch der Regelkenntnis unserer Tandem-Schiedsrichter profitieren. Am ersten Wochenende unterstützten uns hierbei Célestine Schmidt (HVB-Jungschiedsrichter), René Kehl (Oberligaschiedsrichter) sowie Joshua Köppen und Luka Preibsch (DHB-Perspektivkader).
Im Anschluss ging es dann für die Prüflinge im SR-Team ohne erfahrenen Kollegen richtig los, wobei sie sich stetig steigern konnten und ihre Aufgabe gut lösten. Sie entdeckten die gelbe Karte, die Finger für die Hinausstellung und diverse Handzeichen für sich, konnten diese mit wachsendem Mut einsetzen und hatten dabei sichtlich ihren Spaß. Nach dem Spiel nahmen sie gemeinsam mit einem Coach eine kurze Spieleinschätzung vor und besprachen die ein oder andere kleinere Unsicherheit. Daraus ergaben sich neue Aufgabenstellungen für die weiteren Spielaufträge. Alle Gespanne und auch unser Einzelschiedsrichter haben ihre Aufgaben in den nächsten Spielen gut gemeistert. Unsere neuen Unparteiischen waren mit Abschluss der Maßnahme mit sich, ihrer Leistung und den Gegebenheiten vor Ort zufrieden.
Für den zweiten Finaltag unserer Schiedsrichterausbildung trafen wir uns an dem Wochenende 21.08./22.08. beim Sparkassen-Cup der Füchse Berlin Reinickendorf. Am Samstag stand das Turnier der männlichen D‑Jugend an. In insgesamt 21 Spielen konnten sich unsere drei Schiedsrichterteams beweisen. Dabei ging es für das Gespann Mertens/Schuldt-Gruner und Konstatin Noack als Einzel-Schiedsrichter darum, ihre Schiedsrichterlizenz zu erhalten. Einige Schiedsrichter, die bereits einige Spiele gepfiffen haben, nutzen die Gelegenheit, um nach der langen Corona-Pause eine guten Wiedereinstieg in das Schiedsrichtergeschäft zu finden und das intensive Coaching durch die beiden Ausschussmitglieder Ellen Mieth und Tino Bunn wahrzunehmen.
Auch diesmal begann der Tag mit den Spielleitungen in Tandem-Gespannen mit unseren erfahrenen Mentoren Celestine Schmidt und Björn Heise (beide Teil des HVB-Leistungskaders). In diesen Spielen konnten sich unsere Rookies wieder an ihren Mentoren orientieren und ihre Nervosität stetig abbauen.
Den gleichen bewährten Ablauf nutzen wir auch am Sonntag. An diesem Tag bot uns das Turnier der weiblichen D‑Jugend den passenden Rahmen für unseren Abschluss. Hier ging es vor allem für unser weibliches Gespann Mara Herzog / Lisa Staege sowie für Christian Brand um ihre Lizenz als neue Unparteiische. An diesem Tag standen mit Lynn van Os und Pelin Odabas zwei Schiedsrichterinnen aus dem DHB-Perspektivkader als Partner für die Tandem-Gespanne zur Verfügung. Als Coaches waren René Kehl und Tino Bunn vom Schiedsrichterausschuss in den Hallen.
Alle neuen Schiedsrichter schlugen sich sehr wacker und konnten die Hinweise aus den Coachings direkt umsetzen. So fanden sie immer besser in die zu Beginn ungewohnte Rolle des Schiedsrichters.
„Wir beglückwünschen alle Schiedsrichter zur bestandenen Prüfung und wünschen viel Erfolg in der neuen Saison und gut Pfiff! Die Maßnahmen zum Abschluss der praktischen Ausbildung konnten sich an diesen Wochenenden bewähren, so dass wir uns sicher sind, damit den richtigen Weg eingeschlagen zu haben“, resümiert der Schiedsrichterlehrwart Matthes Westphal. Der Schiedsrichterausschuss dankt den eifrigen Unterstützern dieses Projektes, die als Coaches und Tandemschiedsrichter ihre Zeit in unsere Rookie-Schiedsrichter investiert haben.
Ein besonderer Dank gilt dem Freundeskreis des Deutschen Handballs (FDDH), der sich an der Finanzierung der Rookie-Coachings umfangreich beteiligt.
Text und Bild: HVB