Der FDDH feiert Jubiläum: Seit rund dreißig Jahren unterstützt der gemeinnützige Verein die Handballjugend des Deutschen Handballbundes. Über zweihundert Mitglieder sind dabei. Mittlerweile konnten insgesamt über 500.000 Euro an Förderungen ausgeschüttet werden. Doch was wäre der Verein ohne Mister FDDH: Der Ehrenvorsitzende Henning Opitz ist seit der ersten Stunde dabei, unterstützt und berät auch heute noch den Vorstand. Immer ist ihm anzumerken, dass er weiterhin für den FDDH brennt und im Rahmen seiner Möglichkeiten weiter nach vorne bringen will. Mit Henning Opitz sprach Johannes Weber, stellv. FDDH-Vorsitzender.
Henning Opitz, 83 Jahre, Verheiratet
Ehrenvorsitzender des Freundeskreises des Deutschen Handballs e.V.
Ehrenpräsident des Handball-Verbandes Berlin e.V. Ehrenmitglied des Deutschen Handballbundes e.V. Ehrenmitglied des Sport-Club Charlottenburg e.V.
FDDH: „Henning, berichte uns doch bitte mal kurz, wie Deine Handballlaufbahn verlief.“
Henning Opitz: „In den Jugendjahren spielte ich aktiv Handball, damals noch auf dem Großfeld. Nach einem kurzen Ausflug in die Leichtathletik begann ich meine Schiedsrichterkarriere im Alter von 16 Jahren. Ich gehörte zum Nachwuchskader des DHB und pfiff nachher auch Bundesligaspiele. Das begann ebenfalls auf dem Großfeld und verlagerte sich dann aber in die Halle. Ein besonderes Ereignis war ein Halbfinalspiel, dass vor über 30.000 Zuschauern im Dortmunder Stadion „Rote Erde“ ausgetragen wurde und ich die alleinige Verantwortung hatte. 1978 pfiff ich mein letztes Spiel. Ich habe übrigens auch zahlreiche Ehrenämter im Handballbereich bekleidet. So war ich zum Beispiel von 1982-1986 Vizepräsident beim DHB, war aber auch in Vereinen und Verbänden aktiv.“
FDDH: „Und dann kam der FDDH…… Lass uns doch auch da teilhaben.“
Henning Opitz: „Am 27. Mai 1991 wurde der FDDH gegründet. Das Ziel dieses gemeinnützigen Vereins war damals schon die Unterstützung der Handballjugend. Öffentlich vorgestellt wurde der im Herbst 1991 anlässlich eines Länderspielturniers in der Frankfurter Festhalle. Die ersten Mitglieder waren die Goldmedaillengewinner von 1991, so zum Beispiel Kurt Klühspieß und Heiner Brandt. Eingestielt wurde das damals vom DHB. Ich persönlich war seitdem dabei. Dann wurde die Geschäftsstelle des FDDH in Berlin angemeldet, deren Tätigkeit ich ehrenamtlich übertragen bekam. Als der Vorsitzende Arno Böckling 1995 zurücktrat, wurde ich dann zum 1. Vorsitzenden gewählt. Unmittelbar nach meiner Wahl wurden die verstreuten Anlaufstellen des FDDH aus organisatorischen Gründen nach Dortmund verlegt. Das vereinfachte die Zusammenarbeit mit den Behörden, insbesondere mit den bis dahin drei zuständigen Finanzämtern, erheblich. So war ich dann 25 Jahre der Vorsitzende des FDDH. Diesen Posten gab ich dann aus Altersgründen ab. 2016 wurde dann Kay Brügmann in das Amt gewählt. Er war davor mein Stellvertreter. Das Jubiläum wurde mit einem Festakt in Hamburg begangen. Einige Ehrenmitglieder und Präsidenten von Landesverbänden, DHB-Präsident Andreas Michelmann und weitere Handballspitzenfunktionäre sowie Mitglieder waren dabei.“
Henning Opitz wird für 25 Jahre FDDH von Andreas Michelmann (ganz links) geehrt und verabschiedet. Bild Mitte Walter Kreienmeyer (neben Opitz) und Karl-Heinz Scheer (neben Michelmann). Auch sie gehörten zu den ersten Männern der Stunde
FDDH: „Das hört sich ja richtig spannend an. Was war Dir denn immer besonders wichtig?“
Henning Opitz: „Ein Punkt stimmte mich in meiner Startzeit immer nachdenklich: Es wurde mal hier und mal dort eine Aktion unterstützt. Aber eine transparente, richtige Förderung gab es nicht. Und damit starteten wir dann durch. Mein größtes Anliegen bestand immer darin, für den FDDH Werbung zu machen und neue Mitglieder zu gewinnen. So konnten wir zum Beispiel dann schnell die Landesverbände und auch Regionalverbände als Mitglieder begrüßen. Auch die Präsidenten traten ein. Selbst auf Europa- und Weltmeisterschaften konnten wir unseren FDDH präsentieren. Immer wieder habe ich auf unseren Verein aufmerksam gemacht. Ich fühlte mich manchmal wie ein „Prediger vor dem Herrn“.
Ganz wichtig war für mich auch die Mitgliedschaft und die Unterstützung von Joachim Deckarm. Er ist ja seit 1993 Ehrenmitglied beim FDDH. So konnte ein Benefizspiel zu Gunsten der Joachim-Deckarm- Stiftung organisiert werden. Hier trafen die Weltmeister von 1978 aus dem Westen auf den Olympiasieger von 1980 aus dem Osten aufeinander. Dieses Spiel fand vor über 2000 Zuschauern statt und brachte einen Erlös in Höhe von einem hohen 4-stelligen Betrag zu Gunsten der Joachim-Deckarm-Stiftung der Deutschen Sporthilfe.“
Joachim Deckarm, Ehrenmitglied, mit Heiner Brand (Weltmeister 1978)
FDDH: „Schildere uns doch bitte mal ein herausragendes Erlebnis aus Deiner Sicht.“
Henning Opitz schmunzelt: „Da gibt es Viele. Aber um eins aufzugreifen: 2015 wurden 25 Mitglieder des FDDH vom Deutschen Handballbund zur Weltmeisterschaft nach Doha eingeladen. Das Kontingent wurde kostenfrei zur Verfügung gestellt. Und das war eine beeindruckende Reise. Der damalige DHB-Präsident, Bernhard Bauer, begrüßte die Teilnehmer persönlich und nahm an Meetings teil. Es ging auf die Fans zu. Es war ein Präsident „zum Anfassen“.
Bernhard Bauer und Henning Opitz in Doha
FDDH: „Henning, was würde Du dem Vorstand gerne mit auf den Weg geben?“
Henning Opitz: „Es wäre sehr gut, wenn die Öffentlichkeitsarbeit forciert wird. Wir müssen uns wieder zeigen, aktiv auf Menschen zugehen. Das wird ja voraussichtlich bald wieder möglich sein. Wir müssen an Veranstaltungen teilnehmen. Auch die Pressearbeit muss wieder anlaufen. Wir müssen über unsere geförderten Projekte berichten. Letztendlich geht es doch darum, neue Mitglieder zu gewinnen und damit mehr Fördermittel zu generieren. Anträge gibt es genug. Die liegen bei einem Wert von gerundeten 100.000 Euro pro Jahr. Doch nur 30.000 Euro davon können bisher erfüllt werden. Also gibt es noch viel zu tun.“
FDDH: „Henning, vielen Dank für das Gespräch. Dir alles Gute.“
Hier ein Echo von Bernhard Bauer
Lieber Henning,
ganz herzlichen Dank für das Interview, das zum einen die Bedeutung des fddh unterstreicht, aber auch sichtbar macht, dass ohne Dein Wirken, Dein herausragendes Engagement vieles nicht erreichbar gewesen wäre. Der fddh ist Dein Kind, das Du entwickelt und zu einer Reife geführt hast, dass der jetzt „Dreißigjährige“ seinen eigenen, wichtigen Weg, selbstbewusst gehen kann.
Herzlichen Dank auch für den Rückblick auf Doha. Unser Zusammentreffen vor Ort, aber auch das Miteinander wird mir unvergessen bleiben!!
Lieber Henning, ganz, ganz herzlichen Dank für Dein nimmermüdes Arbeiten für den Handball, insbesondere für den Handballnachwuchs! Deine Aktivitäten in den sozialen Medien und darüber hinaus sind beispielhaft und unerreicht!!
In alter und enger Verbundenheit
Dein Bernhard