Ehemalige DHB-Vizepräsidentin und Frauenförderin am Dienstag gestorben
Der deutsche Handball trauert um Monika Wöhler. Die ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Handballbundes ist am Dienstag nach langer schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren gestorben. Die langjährige Präsidentin des Bremer Handballverbandes förderte Frauen im Sport und bereitete den Handball auch strukturell auf die Zukunft vor, indem sie den Zusammenschluss der Landesverbände Bremen und Niedersachsen zum HVNB vorantrieb. Bereits Anfang Mai hatte Monika Wöhler aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt als Vizepräsidentin des Deutschen Handballbundes niederlegen müssen.
„Der Tod von Monika Wöhler erfüllt mich mit tiefer Trauer“, sagt DHB-Präsident Andreas Michelmann. „Sie war eine starke Stimme im deutschen Handball. Fortzusetzen, was Monika Wöhler für Frauen im Handball und darüber hinaus auf den Weg gebracht hat, ist unser Auftrag. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie.“
Monika Wöhler brachte das große gesellschaftliche Thema Gleichstellung im Handball bereits voran, als dies nur unter Verschiedenes auf den Tagesordnungen stand. Ihre Stimme war nicht laut, aber stark, norddeutsch klar eben. In ihrer Arbeit an der Spitze der früheren Frauenkommission sah sie sich stets als Mittlerin. „Die Frauen haben in der Vergangenheit tolle Ideen entwickelt und umgesetzt, die es jetzt fortzuschreiben gilt“, sagte Monika Wöhler: „Ich werde die Kommission nicht leiten. Ich begleite sie.“ Um Frauen in führende Rollen zu bringen und zu fördern.
2017 zog Monika Wöhler, die 16 Jahre lang Präsidentin des Stadtstaat-Verbandes war, als eine von fünf gewählten Vertreterinnen der Landesverbände ins DHB-Präsidium ein. Im Folgejahr übernahm sie den Vorsitz der Frauenkommission, die seit 2021 Gleichstellungskommission heißt und seitdem von Dr. Verena Svensson geleitet wird.
Neben ihren Verdiensten um die sich entwickelnde Gleichstellung brachte Monika Wöhler auch die Fusion der Landesverbände Bremen und Niedersachsen zum HV Niedersachsen-Bremen – dem Pilot- und Vorzeigeprojekt in der Strukturreform des deutschen Handballs – mit auf den Weg. Für Monika Wöhler hieß die pragmatische Parole hier auch Fortschritt durch Verzicht auf die Präsenz eines eigenen Landesverbandes.
„Monika Wöhlers Tod macht uns tief betroffen. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei ihrer Familie“, sagt Stefan Hüdepohl, Präsident des HV Niedersachsen-Bremen. „Monikas Persönlichkeit, ihr vertrauensvoller Umgang und ihre menschliche Wärme werden uns fehlen. Der HVNB verliert nicht nur ein Ehrenmitglied und die Ehrenpräsidentin des Bremer Handballverbandes, sondern auch einen liebgewonnenen Menschen. Monika hat mich während meiner gesamten ehrenamtlichen Karriere im HVNB und im DHB begleitet. Ohne sie und ihr Vertrauen würde es den HVNB nicht geben. Monikas Name wird immer mit dem gemeinsamen Verband verbunden sein. Ihr Engagement für den Handballsport sollte vielen ein Beispiel geben.“
Monika Wöhler. – Foto: Kenny Beele, Text: DHB